Kleinere Verletzungen bei Kindern

Der Sommer lädt Kinder zum Erkunden der Natur ein. Neben kleinen Schätzen kommen die Abenteurer manchmal auch mit Schürfwunden oder Quetschungen nach Hause. Die Wundheilung kleinerer Verletzungen können Eltern mit homöopathischen Mitteln fördern.

Die Apothekerin Nicole Schlesinger stellt in der „PTA-heute“ homöopathische Mittel vor, mit denen Eltern die Schmerzen kleinerer Verletzungen lindern und den Heilungsprozess fördern. Folgende Empfehlungen gelten für Eltern, deren Kinder sich kleinere Verletzungen zugezogen haben. Informieren Sie sich vor dem Gebrauch der Mittel unbedingt über die genaue Anwendung. Ist Ihr Kind – beispielsweise nach einem Sturz – bewusstlos, sollten Sie umgehend einen Arzt aufsuchen, um eine Gehirnerschütterung auszuschließen. Auch größere oder tiefere Wunden sollte umgehend ein Arzt untersuchen, da er diese unter Umständen nähen muss.

Stumpfe Verletzungen meist harmlos

Beim Spielen ziehen sich Kinder nicht selten einen blauen Fleck zu, beispielsweise beim Anrempeln einer Gartenbank während des Fahrradfahrens. Die stumpfe Gewalteinwirkung verletzt kleinere Gefäße. Folglich tritt Blut in das umliegende Gewebe und es bilden sich sogenannte Hämatome. Zusätzlich tritt manchmal eine Schwellung hinzu, sodass eine Beule entsteht. Sie bildet sich jedoch meist innerhalb weniger Tage zurück. Auch Quetschungen, etwa des Fingers, den das Kind nicht schnell genug aus den Türrahmen gezogen hat, sind schnell passiert. Diese kleineren Verletzungen mögen für Ihr Kind dramatisch erscheinen, sind jedoch in der Regel harmlos und heilen meist komplikationslos ab.

Komplexmittel bei Blutergüssen und Quetschungen

Für viele Kinder gilt ein buntes Pflaster beinahe als Allheilmittel gegen den gröbsten Schrecken bei kleineren Verletzungen. Um die Schmerzen tatsächlich zu lindern und die Schwellung abklingen zu lassen, sollten Sie jedoch zuerst die betroffene Stelle kühlen. Achten Sie darauf, dass Sie den Kühlakku oder die Kühlpads zunächst in einen Waschlappen oder ein Küchentuch wickeln und erst dann auf das betroffene Hautareal legen. So verhindern Sie Erfrierungen und ein schmerzhaftes Lösen der Kühlakkus von der Haut. Anschließend empfiehlt die Pharmazeutin Schlesinger Arnica comp. Gel, das ebenfalls kühlend wirkt. Die darin enthaltenen Wirkstoffe aus Arnica montana (Bergwohlverleih) unterstützen die Rückbildung der Hämatome, die Wirkstoffe aus Calendula officinalis (Ringelblume) beschleunigen die Wundheilung. Tragen Sie das Gel ein- bis zweimal täglich auf. Sie können dieses für alle stumpfen Verletzungen verwenden – also für Prellungen, Quetschungen oder Blutergüsse. Zusätzlich empfiehlt die Apothekerin die Trauma Hevert® SL Tabletten. Neben Bergwohlverleih enthalten diese Wirkstoffe aus Rhus toxicodendron (Giftsumach), die einer Überanstrengung der Muskeln und Sehnen vorbeugen soll. Bei Kindern unter zwölf Jahren sollten Sie die Anwendung mit einem homöopathisch erfahrenen Arzt oder Apotheker absprechen.

Homöopathische Mittel bei Schürf-, Schnitt- oder Platzwunden

Schürf-, Schnitt- oder Platzwunden gehören zwar ebenfalls zu harmlosen Verletzungen, sind jedoch oft sehr schmerzhaft, da sich insbesondere in den oberen Hautschichten viele Nerven befinden. Meist enthält die Wunden noch Schmutz,  weshalb Sie diese im Rahmen der Wundversorgung zunächst gründlich reinigen sollten. Spülen Sie dafür die offene Stelle mit lauwarmen Wasser aus und entfernen Sie gegebenenfalls Steine oder Splitter mit einer Pinzette. Blutet die Wunde stark, so können Sie diese durch leichten Druck stillen. Für stark verunreinigte Wunden rät Schlesinger, diese mit Calendula-Essenz zu desinfizieren. Anschließend bedecken Sie die Wunde locker mit einer Mullbinde, um sie vor erneuter Verschmutzung zu schützen. Den Verband sollten Sie mindestens einmal täglich wechseln. Zur Unterstützung der Wundheilung und Schmerzlinderung rät die Apothekerin zur Gabe von Traumeel® S Tabletten: Das homöopathische Komplexmittel enthält Wirkstoffe aus den Pflanzen Calendula officinalis (Ringelblume), Hamamelis virginiana (Zaubernuss), Arnica montana (Bergwohlverleih) und dem Gänseblümchen. Ein- bis sechsjährige Kinder erhalten täglich eine Tablette, Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren zweimal täglich eine. Ist Ihr Kind zwölf Jahre oder älter, geben Sie ihm drei Tabletten täglich.

Quelle: Nicole Schlesinger: Komplexhomöopathika bei kleineren Verletzungen. In: PTA-heute, Heft 21, November 2014, Stuttgart: Deutscher Apotheker Verlag, S. 84-86.

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