Richtig Fieber messen

Bei Fieber sollten Sie regelmäßig Ihre Temperatur messen. Doch welche Messmethode eignet sich für wen am besten? Und welche misst am exaktesten? Wir klären auf.

Fieber ist zwar nicht angenehm, aber dennoch ein gutes Zeichen: Die erhöhte Körpertemperatur kurbelt nämlich den Stoffwechsel an und unterstützt Ihr Immunsystem im Kampf gegen den Krankheitserreger. Je höher die Temperatur, desto schlechter ist jedoch das Wohlbefinden. Fieber jenseits der 39 Grad Celsius sollten Sie daher medikamentös senken. Mit einem Fieberthermometer haben Sie die Körpertemperatur jederzeit im Blick.

Hinweis: Berücksichtigen Sie bei der Messung, dass die Körpertemperatur abends grundsätzlich etwas höher ist als am Morgen.

Welche Fieberthermometer es gibt

Heutzutage eher unüblich sind analoge Glasthermometer. Sie lassen sich besonders leicht reinigen und desinfizieren, sind jedoch nicht bruchsicher und vergleichsweise umständlich abzulesen. Digitalthermometer erleichtern Ihnen das Ablesen durch die LCD-Anzeige, runden die Werte aber auf die erste Nachkommastelle. Sowohl mit dem Glas- als auch mit dem digitalen Fieberthermometer können Sie die Temperatur an drei verschiedenen Körperstellen messen: in der Achselhöhle (axillar), unter der Zunge (oral) oder im Po (rektal). In Arztpraxen und zunehmend auch privat verwendet werden Fieberthermometer mit Infrarot-Sensoren. Sie messen die Temperatur im Ohr oder an der Schläfe innerhalb von Sekunden. Für die Stirn gibt es mittlerweile sogar kontaktfreie Messgeräte.

Abweichungen zwischen zentraler und peripherer Temperatur

Das Problem an der Messvielfalt: Wenn Sie an verschiedenen Körperstellen gleichzeitig messen, erhalten Sie immer verschiedene Werte. Den exaktesten Wert bekommen Sie mit der rektalen Messung. Sie misst als einzige die zentrale und nicht die periphere Körpertemperatur, wird jedoch von vielen Erwachsenen als unangenehm empfunden. Die periphere Temperatur fällt für gewöhnlich geringer aus. Besonders hoch ist die Abweichung beim Fiebermessen unter dem Arm: Der angezeigte Wert kann bis zu 2 Grad Celsius unter der rektalen Körpertemperatur liegen, wodurch Sie vor allem leichte Temperaturanstiege schnell übersehen.

Hinweis: Periphere Temperaturmesswerte lassen sich aufgrund individueller und situativer Faktoren nicht einfach in die zentrale Körpertemperatur umrechnen. Versuchen Sie daher nicht, die tatsächliche Temperatur zu schätzen.

Erwachsene sollten im Mund messen

Für Erwachsene eignet sich am besten die Messung im Mund: Platzieren Sie das Thermometer dafür möglichst weit hinten unter der linken oder rechten Zungenseite und halten Sie den Mund während der Messung geschlossen. Die orale Fiebermessung dauert mindestens fünf Minuten – leiden sie an Schnupfen oder Husten, ist sie daher eher ungeeignet. Zudem dürfen Sie eine halbe Stunde vor dem Messen nichts Warmes oder Kaltes essen und trinken, um das Ergebnis nicht zu verfälschen. Verglichen mit der rektalen Temperatur fällt der orale Messwert um bis zu 0,5 Grad Celsius geringer aus.

Bei kleinen Kindern am besten im Po messen

Babys und kleineren Kindern dürfte es schwerfallen, den Mund geschlossen und die Zunge ruhig zu halten. Messen Sie bei Ihnen die Temperatur am besten im Po. Legen Sie das Kind dafür auf den Rücken und halten Sie seine Beine hoch. Wenn Sie das Thermometer vorher dünn eincremen, rutscht es besser und tut dem Kleinen nicht weh. Es reicht, die Spitze des Thermometers einzuführen, also eineinhalb bis zweieinhalb Zentimeter. Reinigen Sie nach der Messung unbedingt Ihre Hände und das Fieberthermometer, da sich im Analbereich Krankheitserreger befinden können.

Alternativ bei kleinen Kinder: im Ohr messen

Ist die Rektalfiebermessung für das Kind unangenehm, empfiehlt sich die Messung im Ohr. Dabei ist es wichtig, dass der Messfühler des Thermometers in Richtung Trommelfell zeigt. Ziehen Sie das Ohr des Kindes dafür leicht nach hinten und nach oben. Neben der falschen Positionierung ist Ohrenschmalz eine mögliche Quelle für Messfehler. Verglichen mit der rektalen Messung fällt der Wert um etwa 0,5 bis 1 Grad Celsius geringer aus.

Tipp: Um die Temperatur Ihres schlafenden Kindes zu prüfen, eignet sich die berührungslose Messung an der Stirn. Der ermittelte Wert hängt jedoch vergleichsweise stark von der Umgebungstemperatur ab.

Quelle: gesundheitsinformation.de

Dieser Artikel erschien in folgenden Kategorien: Blut, Krebs und Infektionen, Ratgeber, Selbsthilfe, Stoffwechsel.