Kräutertee aus der Apotheke

Winterzeit ist Teezeit. Tees aus der Apotheke fördern zusätzlich den Genesungsprozess. Vor allem Kräutertees lindern Beschwerden. Was Arzneitees von frei verkäuflichen unterscheidet.

Baldrian wirkt bei Schlafproblemen, Pfefferminze lindert Verdauungsbeschwerden und Fenchel hilft gegen Blähungen. Heil-Kräutertees unterstützen den Genesungsprozess bei unterschiedlichen Beschwerden. Damit die gewünschte Wirkung eintritt, ist eine besondere Qualität und Konzentration der arzneilich wirksamen Inhaltsstoffe nötig. „Heilkräuter verdanken ihre wohltuende Wirkung Inhaltsstoffen wie ätherischen Ölen, Flavonoiden oder Gerbstoffen, die man sehr gut in Form von Teeaufgüssen zu sich nehmen kann“, erklärt Danny Neidel, Geschäftsführer der Landesapothekerkammer Thüringen.

Doch nicht jeder frei verkäufliche Kräutertee ist qualitativ hochwertig, schadstofffrei und wirksam. „Billige Kräutertees können unerwünschte oder sogar schädliche Stoffe enthalten – etwa weil die Rohstoffe nicht sachgemäß behandelt oder versehentlich Unkräuter mitverarbeitet wurden.“

Die Verpackung gibt erste Hinweise auf Tee-Qualität

Ob ein Tee hochwertig ist, erkennt man bereits an der Verpackung. „Ist ein Tee lediglich in Papiertütchen und Pappschachtel verpackt, können die wertvollen ätherischen Öle entweichen – und mit ihnen die Wirkung“, erklärt Neidel. Hochwertige Produkte sind hingegen in luftundurchlässigen Kunststoff- oder Aluverpackungen verschlossen.

Arzneitee-Mischungen müssen zugelassen werden

Wer einen qualitativ hochwertigen und schadstofffreien Arzneitee sucht, wird in der Apotheke fündig. Denn diese Bezeichnung dürfen nur Kräutertees tragen, deren Mischungen vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) zugelassen worden sind. Kunden erkennen diese an der Zulassungsnummer auf der Verpackung.

„Kräutermischungen, die seit langer Zeit erprobt sind, erhalten eine Standardzulassung, die immer auf die Ziffern ‚99‘ endet. Sie garantiert, dass der Tee Arzneibuch-Qualität hat, also den Vorgaben des Europäischen Arzneibuchs hinsichtlich Zusammensetzung, Reinheit der Inhaltsstoffe und Gehalt an ätherischen Ölen entspricht“, erklärt Neidel. Die Zulassung ist jedoch keine Bestätigung der Wirksamkeit und Verträglichkeit einer Mischung. Dafür fehlen wissenschaftliche Studien.

Hoch dosierte Kräutertees nur in der Apotheke

Anders ist es bei den Individualzulassungen. Diese sind mit den Zulassungsendziffern „00“ gekennzeichnet. „Hier müssen Wirksamkeit, Qualität und Verträglichkeit genau und nach wissenschaftlichen Maßstäben dokumentiert sein“, weiß Neidel. Die Wirkstoffe sind in diesen Mischungen wesentlich höher dosiert. Sie werden deshalb ausschließlich in der Apotheke verkauft. Zur genauen Anwendung informieren die Apotheker. Kunden können sich übrigens Teemischungen nach eigenen Wünschen in der Apotheke mischen lassen.

Heilkräuter-Tees immer frisch aufgießen

Damit der Tee seine volle Wirksamkeit entfaltet, kommt es im letzten Schritt auf die Zubereitung an. „Arzneitees sollten stets frisch aufgegossen und dann baldmöglichst getrunken werden“, rät Neidel: „Wird der Tee über längere Zeit stehen gelassen oder in der Thermoskanne aufbewahrt, können sich die wertvollen Inhaltstoffe – etwa Vitamin C oder ätherische Öle – zersetzen“, erläutert Neidel.

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