Kinesio-Tapes richtig anwenden

Schwarze Streifen an der Schulter, bunte Pflaster am Arm. Sogenannte Kinesio-Tapes zieren längst nicht mehr nur Spitzensportler. Inzwischen gibt es sie zur Selbstanwendung, um spezielle Muskelgruppen zu stimulieren. 

Auf Farbe und Zugstärke achten

Ein Kinesio-Tape ist ein besonders elastisches, selbstklebendes Band, welches die Muskelregeneration unterstützt und die Heilung fördert. Anwendungsgebiete sind etwa Überlastungen, Muskelkater und Gelenkschmerzen. Indem das Tape die oberste Hautschicht anhebt, sollen Blut und Lymphflüssigkeit besser fließen. Das Gewebe wird so besser mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt, Entzündungsstoffe können leichter abtransportiert werden. Viele Anwender halten auch die Farbe für bedeutend. Rote Pflaster sollen die Muskulatur erwärmen, gelbe einen aufhellenden Effekt auf die Stimmung haben und blaue Pflaster eine kühlende Wirkung erzeugen. Es gilt jedoch: Für die Zugwirkung des Pflasters spielt seine Farbe keine Rolle.

Die Art der Klebetechnik richtet sich nach den Beschwerden. Sie reicht von parallelen Streifen bis hin zu fächerförmigen Pflasteranordnungen. Je nachdem, ob die Bänder mit Zug oder nur mäßig gestrafft werden, kommt es zur An- oder Entspannung der entsprechenden Muskeln. Anwender informieren sich deshalb am besten im Vorfeld über die korrekte Handhabung. Auskunft gibt etwa ein Physiotherapeut oder Orthopäde. Auch Selbsthilfe-Bücher vermitteln wichtige Informationen.

Vorsicht bei sensibler Haut

Menschen mit Neigung zu Allergien und sensibler Haut sollten die Anwendung mit ihrem Hautarzt besprechen. „Wer selbst Hand anlegen möchte, sollte außerdem bedenken, dass es oftmals einer zweiten Person bedarf, die beim Kleben der Pflasterstreifen behilflich ist. Gerade Körperregionen wie Nacken oder Rücken lassen sich alleine kaum erreichen“, rät Günter Jeske vom Serviceteam der Kaufmännischen Krankenkasse (KKH) in Bremen. Die Haut sollte trocken, sauber und ohne äußere Verletzungen sein.

Kinesio-Taping gilt grundsätzlich als begleitende Therapiemaßnahme und nicht als Ersatz für einen Arztbesuch bei akuten Beschwerden. Ob die bunten Pflaster wirklich die erhofften Effekte bringen, ist durch Studien nicht belegt. „Deshalb dürfen wir als Krankenkasse diese Methode auch nicht bezahlen“, erklärt Jeske abschließend.

Quelle: KKH

Dieser Artikel erschien in folgenden Kategorien: Orthopädie und Unfallmedizin, Selbsthilfe.