Harninkontinenz bei Kindern

Mit sieben Jahren nässen noch fünf bis zehn Prozent der Kinder ein. Der Rahmen der gesunden Kontinenzentwicklung ist jedoch groß. Wann Eltern mit ihrem Kind zum Urologen gehen sollten und welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt.

Im dritten bis sechsten Lebensjahr entwickeln die meisten Kinder eine stabile Blasenkontrolle – diese zeigt sich zuerst tagsüber, dann nachts. Nässen Kinder jedoch noch nach dem sechsten Lebensjahr ein, sollte dies von einem Arzt untersucht werden. „Von seelischen Auslösern abgesehen liegen die Ursachen der Harninkontinenz meist in Reifungsverzögerungen und funktionellen Störungen – eher selten haben wir es mit anatomischen oder neurologischen Grunderkrankungen wie Fehlbildungen des Urogenitaltraktes zu tun“, erklärt Dr. med. Tobias Schuster, Pressesprecher der Deutschen Gesellschaft für Kinderchirurgie (DGKCH).

Arztbesuch beugt negativen Folgen vor

Die Wahl der Therapie bei Harninkontinenz richtet sich nach der konkreten Diagnose sowie daran, ob das Kind nur nachts oder auch tagsüber einnässt. Eine klassische Methode ist die Klingelhose, welche den Patienten nachts weckt, wenn er einnässt. Auch Medikamente, die die Blase beruhigen, können verschrieben werden. Nur selten sind kinderchirurgische oder urologische Eingriffe nötig. „Unter konsequenter und manchmal durchaus auch langwieriger Therapie lassen sich die meisten Beschwerden erfolgreich behandeln“, schlussfolgert Dr. Schuster. Weiterhin betont er: „Es gilt, auch sekundäre Folgen des Einnässens, wie reduziertes Selbstwertgefühl, sozialen Rückzug und einen gestörten Schlafrhythmus bei Kind und Familie in Grenzen zu halten“.

Quelle: Lungenärzte-im-Netz

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