Medikamente bei Parkinson

Für die meisten Menschen mit Parkinson ist es enorm wichtig, den Einnahmezeitpunkt exakt einzuhalten. Warum dies so ist, erklärt der Neurologe Dr. Bergmann.

Ursächlich für die Parkinson-Erkrankung ist im Wesentlichen ein Mangel am körpereigenen Botenstoff Dopamin. Dieser Mangel führt zu einem Verlust der Muskelkontrolle. Um den Mangel auszugleichen, erhalten die meisten Parkinson-Patienten den Wirkstoff Levodopa (L-Dopa) oder Medikamente aus der Gruppe der so genannten Dopamin-Agonisten. Für beide Gruppen ist die pünktliche Einnahme der Medikamente wichtig, um die Bewegungs- und Handlungsfähigkeit lückenlos zu gewährleisten. „Bei manchen Parkinson-Patienten können schon kurze Verschiebungen bei der Medikamenten-Einnahme lange Phasen von Unbeweglichkeit verursachen“, berichtet Dr. Frank Bergmann, Vorsitzender des Berufsverbandes Deutscher Nervenärzte (BVDN) in Krefeld.

Erinnerungshilfen nutzen

Welcher Einnahmezeitpunkt am besten ist, sollten Betroffene mit ihrem Arzt besprechen und sich die Uhrzeit exakt notieren. Ist diese einmal festgelegt, erinnern Einnahmehilfen den Betroffenen daran, die Medikamente pünktlich einzunehmen. In der Apotheke erhalten Interessierte eine Einnahmehilfe nach ihrem Geschmack, zum Beispiel eine Tablettenbox mit einer digitalen Erinnerungstechnik. Mittlerweile sind auch einige Apps auf dem Markt, die akustisch an die Einnahme erinnern.

L-Dopa nicht mit Mahlzeiten einnehmen

Die Aufnahme von L-Dopa im Darm kann reduziert werden, wenn der Patient in zeitlicher Nähe  eiweißreiche Nahrung zu sich nimmt. „L-Dopa-Medikamente müssen daher mindestens eine halbe Stunde vor oder 90 Minuten nach dem Essen eingenommen werden“, rät Dr. Bergmann. „Patienten sollten die Packungsbeilage genau beachten und sich bei Unklarheiten mit dem Arzt oder einem Apotheker besprechen.“ Dopamin-Agonisten sollten hingegen stets mit einer Mahlzeit oder einem kleinen Imbiss eingenommen werden. Anders als beim L-Dopa ist eine Beeinträchtigung der Aufnahme durch eiweißreiche Kost nicht zu erwarten.

Quelle: www.neurologen-im-netz.org

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