Mehr als 300 000 Menschen erkranken in Deutschland jährlich an Gürtelrose, zwei Drittel davon sind über 50 Jahre alt. Darauf reagieren jetzt auch die Krankenkassen: Die seit letztem Jahr verfügbare Impfung wird für über 60 -Jährige und besonders gefährdete Personengruppen Kassenleistung.
Monatelange Nervenschmerzen bei bis zu 30 Prozent der Betroffenen
Die Gürtelrose, auch Herpes zoster genannt, ist das höchst unangenehme Wiederaufflackern einer alten Windpockeninfektion. Der bläschenförmige, oft gürtelförmigen Hautausschlag tritt bevorzugt am Rumpf auf und verursacht unangenehmen Juckreiz. Je nach Alter entwickeln bis zu 30 % der Patienten nach Abheilen der Bläschen noch monatelang andauernde Nervenschmerzen, die sogenannte postherpetische Neuralgie.
Schwere Verläufe vor allem im Alter
Seit letztem Jahr gibt es einen Totimpfstoff, der zuverlässig gegen die Gürtelrose schützt. Weil die Gürtelrose bei Menschen im fortgeschrittenen Alter oft zu schweren Krankheitsverläufen führt und auch häufiger postherpetische Neuralgien auftreten, empfiehlt die STIKO diese Impfung allen Menschen über 60 Jahren und den Über-50-Jährigen mit schweren Grunderkrankungen. Dazu gehören Immundefekte, aber auch die rheumatoide Arthritis, chronisch-entzündliche Darmerkrankungen, Diabetes sowie chronisch obstruktive Lungenerkrankungen und Asthma bronchiale.
Der Gemeinsame Bundesausschuss (GBA) hat sich den Empfehlungen der STIKO jetzt angeschlossen. Er teilt mit, dass die Impfung gegen Gürtelrose für Menschen über 60 Jahren und für Über-50-Jährige mit oben genannten schweren Grunderkrankungen zur Kassenleistung wird.
4 Jahre Schutz vor Gürtelrose
Geimpft wird zweimal im Abstand von 2 bis 6 Monaten intramuskulär, z. B. in den Oberarm. Bei etwa jedem 10. Geimpften treten Nebenwirkungen wie Schmerzen an der Einstichstelle, Müdigkeit und Kopfschmerzen auf, sie klingen in der Regel aber innerhalb von 1 bis 2 Tagen wieder ab. Die Impfung mit dem neuen Herpes zoster-Totimpfstoff schützt nach aktueller Datenlage für mindestens 4 Jahre vor Herpes zoster und vor der postherpetischen Neuralgie.
Quelle: GBA