Archiv der Kategorie: Magen und Darm

Riskantes Essverhalten

Ob Magersucht, Bulimie oder Binge-Eating – Essstörungen gleichen einer tickenden Zeitbombe. Je länger das riskante Essverhalten am Körper zehrt, desto gravierender die Folgen. Wer dagegen früh Hilfe holt, hat gute Heilungsaussichten.

Jeder fünfte Jugendliche zwischen 11 und 17 Jahren leidet unter einer Essstörung wie Essbrechsucht (Bulimia nervosa), Magersucht (Anorexia nervosa) oder Binge-Eating. Das geht aus einer Langzeitstudie des Robert Koch-Instituts hervor. Zwar zählen Essstörungen zu den psychischen Erkrankungen, doch das riskante Essverhalten hat auch schwere körperliche Folgen. Durch zwanghaftes Hungern verlieren Betroffene von Magersucht (Anorexie) beispielsweise rapide an Körpergewicht. Die Symptome reichen von Kälteempfindlichkeit und Verstopfung über niedrigen Blutdruck, Mineralstoffmangel und Hormonstörungen bis hin zum Hungertod.

Ab 50 zur Darmspiegelung

Experten möchten die Altersschwelle für die kostenlose Darmspiegelung auf 50 Jahre senken. Vor allem Männer profitieren von der frühen Vorsorgeuntersuchung.

Darmkrebs bleibt oft zu lange unerkannt. Daher raten Experte zur Darmspiegelung. Seit 2002 zahlen die gesetzlichen Krankenkassen die Vorsorgeuntersuchung für alle Versicherten über 55 Jahre. Der Erfolg gibt ihnen Recht. „In den ersten zehn Jahren haben mehr als vier Millionen Menschen an einer Vorsorge-Darmspiegelung teilgenommen“, berichtet Prof. Hermann Brenner vom Deutschen Krebsforschungszentrum. „Das hat nach unseren Berechnungen etwa 180.000 Darmkrebsfälle verhindert.“

Präsenz-Apotheke gehört zum Leben

Wie schätzen Bundesbürger die Dienstleistungen von Präsenz-Apotheken ein? Erstaunliche Ergebnisse liefert eine Meinungsumfrage der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände.

Die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) gab bei der forsa eine Telefonumfrage in Auftrag. Insgesamt äußerten sich rund 1.000 Menschen ab 18 Jahren zu der persönlichen Relevanz traditioneller Apotheken. Das Ergebnis: Die überwältigende Mehrheit der Befragten schätzt die wohnortnahen Apotheken und nutzt rege ihre Dienstleistungen. Jeweils etwa vier von fünf Bundesbürgern finden die umfassende Beratung, den Nacht- und Notdienst und die Anfertigung von Rezepturarzneimitteln sehr wichtig oder wichtig.

Rotaviren-Infektion bei Kindern

Im Winter haben Rotaviren besonders leichtes Spiel. Der Magen-Darm-Keim kann vor allem bei Säuglingen zu schlimmen Krankheitsverläufen führen. Eine Schluckimpfung schützt Babys und Kleinkinder.

Eltern von Babys und Kleinkindern können ein Lied davon singen: Durchfall-Erkrankungen gehören zum Erwachsenwerden dazu. „Der Hauptgrund, dass die Kleinen immer wieder an Magen-Darm-Infektionen leiden, ist das kindliche Immunsystem, das sich erst noch entwickeln muss und deshalb besonders anfällig für Krankheitserreger wie das Rotavirus ist“, erklärt Dr. Ursula Marschall, leitende Medizinerin bei der BARMER.

Neue Behandlung bei Reflux

Patienten mit Refluxkrankheit können am Universitätsklinikum Leipzig (UKL) mit einer neuen Methode behandelt werden: Seit September wird das so genannte LINX®-System angewendet – ein flexibles Band aus magnetischen Titankügelchen, welches die Speiseröhre abdichtet.

Von Reflux sprechen Mediziner, wenn Magensäure und Galle in die Speiseröhre fließen. Häufigstes Symptom ist Sodbrennen. Bei gesunden Menschen verhindert dies der Ösophagussphinkter, ein Schließmuskel mit Ventilwirkung. Ist dieser Muskel geschwächt, kann er den Rückfluss nicht unterbinden. Bleibt Reflux unbehandelt, kann er auf Dauer die Schleimhaut der Speiseröhre beschädigen und zu Entzündungen, Geschwüren oder sogar Krebs führen.

Trinkgewohnheiten bei Männern

Die Weihnachtsmärkte in der Vorweihnachtszeit laden viele Menschen ein zum Glühwein trinken. Gerade viele der über 30-jährigen Männer gehen zu sorglos mit Alkohol um, warnen Experten der Deutschen Krebsstiftung.

Laut Statistik trinkt jeder Bundesbürger im Mittel rund 21 Liter Wein und 107 Liter Bier pro Jahr. „Für viele Männer gehören alkoholische Getränke zum Alltag und sind Teil des gesellschaftlichen und kulturellen Lebens“, weiß Gerd Nettekoven, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Krebshilfe. „Alkohol fördert die Geselligkeit, dient zur Entspannung nach getaner Arbeit und wird als vermeintlicher Seelentröster leider viel zu oft genutzt. Dabei ist der Zusammenhang zwischen Alkoholkonsum und Krebs bekannt.“

Zöliakie bei Kindern

„Iss Brot, damit Du wächst“, hieß es früher. Für Kinder mit Zöliakie gilt das Gegenteil: Das Getreideeiweiß Gluten verzögert bei ihnen die Entwicklung. Deshalb empfehlen Kinderärzte, jährlich Gewicht, Wachstum und Blutwerte prüfen zu lassen.

Ob Weizen-, Roggen- oder Gerstenbrot – kein Teig gelingt ohne Gluten. Doch bei Personen mit Zöliakie verursacht das Getreideeiweiß eine Immunreaktion. Die Dünndarmschleimhaut entzündet sich und es kommt zu verschiedenen, teils schweren Symptomen. „Blähungen, Bauchschmerzen, mangelnde Gewichtszunahme und schlechtes Wachstum im Kleinkindalter gelten als typische Krankheitszeichen“, berichtet Dr. Hermann Josef Kahl Bundespressesprecher beim Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ).

Darmgesundheit bei Senioren

Bauchschmerzen, Durchfall oder Blähungen – Verdauungsprobleme nehmen mit dem Alter zu. Wie Senioren leichte Beschwerden mit einem gesunden Lebensstil lindern.

„Eine gestörte Darmflora ist zwar nicht die Ursache allen, aber zumindest vielen Übels“, betont Prof. Ingor Füsgen, Experte für Altersmedizin am St. Elisabeth-Krankenhaus in Velbert. „Gerade im Alter ist es wichtig, den Darm mit einer ausgeglichenen Lebensweise, gesunder Ernährung und regelmäßiger Bewegung aktiv bei seiner Arbeit zu unterstützen.“

Chronische Leberentzündung

Die kranke Leber schmerzt nicht und führt nur selten zu eindeutigen Symptomen. Eine Erkrankung dieses Organs bleibt daher oft lange unerkannt. Warum gerade ältere Menschen gefährdet sind, an einer unerkannten Leberentzündung zu leiden.

Vor 1992: Ansteckung durch Blut-Infusionen möglich

Psychotherapie bei Reizdarmsyndrom

Seelische Belastungen wie übermäßige Angst und Stress begünstigen die Entstehung des Reizdarmsyndroms. Betroffene können deshalb von einer Psychotherapie zusätzlich zur Behandlung des Reizdarms profitieren.

Liegen psychische Beschwerden vor, löst in vielen Fällen eine akute Infektion des Magen- und Darmstrakts das Reizdarmsyndrom aus. Dies geht aus einer deutsch-amerikanischen Studie hervor. Häufiger von der Erkrankung betroffen sind Frauen. Auch Menschen, die zu stressbedingten Durchfall oder Angststörungen neigen, sind besonders gefährdet. „Die Studie zeigt einmal mehr, dass Psyche und körperliche Beschwerden eng zusammenhängen“, erklärt Prof. Harald Gündel, Ärztlicher Direktor der Abteilung für Psychosomatik des Universitätsklinikums Ulm.