Als härteste Substanz des Körpers schützt Zahnschmelz unsere Zähne vor äußeren Einflüssen. Auf seinen Schutz sollte man besonderen Wert legen: Denn ist er einmal zerstört, kann er nicht wieder nachgebildet werden.
Säuren greifen Zahnschmelz an
Zahnschmelz ist die äußerste Schicht der Zähne. Er besteht hauptsächlich aus dem kristallinen Mineral Hydroxylappatit, das aus Calciumkationen, Phosphatanionen und Hydroxygruppen zusammengesetzt ist. Obwohl Zahnschmelz die härteste Substanz des Körpers ist, können Säuren Calcium- und Phosphat-Ionen aus dem Zahnschmelz herauslösen. Dieser wird dadurch weicher und verschwindet mit der Zeit komplett – Zahnärzte sprechen dann von Zahnerosionen.
Am häufigsten entstehen Zahnerosionen durch einen andauernden Konsum von sauren Getränken wie Limonaden oder unverdünnten Fruchtsäften. Doch auch aufsteigende Magensäure z. B. bei übermäßigem Erbrechen kann den Zahnschmelz schädigen.
Betroffene merken davon zunächst nichts. Erst wenn die Erosionen bis ins Zahninnere reichen, reagieren die Zähne schmerzhaft auf kalte oder warme Speisen.
Wie Zahnerosionen vorbeugen?
Das wichtigste Mittel zum Schutz der Zähne ist der Speichel: Er schafft eine annähernd pH-neutrale Umgebung und ist reich an Calcium- und Phosphat-Ionen. Der Speichelfluss wird bereits dann angeregt, wenn man die Speisen sieht oder riecht, insbesondere aber wenn man kaut. Um Zahnerosionen vorzubeugen, empfehlen Experten deshalb auch das Kauen von zuckerfreien Kaugummis.
Sind bereits Zahnerosionen vorhanden, sollte man zumindest den noch vorhandenen Zahnschmelz schützen. Betroffene sollten ihre Ernährungsgewohnheiten ändern und ihre Zähne mit einer weichen Zahnbürste und fluoridhaltiger Zahncreme putzen. Außerdem spielt die Therapie von Erkrankungen eine wichtige Rolle. Kommt es z. B. durch eine Schwangerschaft dennoch immer wieder zu Erbrechen, sollte der Mund zunächst nur mit Wasser gespült werden – das Putzen der Zähne direkt nach Säurekontakt schädigt den Zahnschmelz zusätzlich.
Quelle: PTA heute, Praxiswissen für die Apotheke, Ausgabe 9/2019