Schwarz, rot oder grün: Der Stuhl von Babys und Kleinkindern kann die unterschiedlichsten Farben haben. Doch was ist normal und wann sollten Eltern lieber einen Kinderarzt aufsuchen?
Schwarzer Stuhl beim Neugeborenen
Prinzipiell ist die Stuhlfarbe bei Babys und Kleinkindern abhängig von Alter und Ernährung. So ist der erste Stuhl des Neugeborenen, das sogenannte Mekonium, stets schwarz. Im Laufe der ersten Lebenswoche wechselt die Farbe dann über grün zu (dunkel)gelb – der normalen Stuhlfarbe von gestillten Säuglingen. Ab diesem Zeitpunkt kann schwarzer Stuhl ein Hinweis auf verdautes Blut im Stuhl sein, z.B. durch Blutungen im Magen-Darm-Trakt.
Die Ernährung macht´s
Grüner und roter Stuhl sind zwar ein echter Hingucker, in aller Regel aber kein Grund zur Sorge. Grün ist der Stuhl beispielsweise, wenn Mutter oder Kind viele grüne Lebensmittel zu sich genommen haben, etwa Spinat. Auch bei starkem Durchfall kann sich der Stuhl grün verfärben, was dann an der unverdauten Gallenflüssigkeit liegt. Ähnlich verhält es sich bei rotem Stuhl. Eine solche Färbung tritt meist nach Verzehr von Rote Bete oder Preiselbeeren auf. In einigen Fällen handelt es sich bei der roten Farbe auch um Blut aus den unteren Anteilen des Verdauungstraktes. Lässt sich die Blutungsquelle nicht lokalisieren (z.B. eine offene Stelle am Anus), sollte ein Kinderarzt die Ursache abklären.
Zum Arzt bei farblosem Stuhl
Zwar nicht so spektakulär wie „bunter“ Stuhl, aber meist ernster, ist farbloser Stuhl. „Scheidet ein Kind zweimal oder mehrmals verfärbten oder hellgrauen oder weißen, fast entfärbten Stuhl aus, sollten Eltern umgehend zum Arzt“ , empfiehlt deswegen Hans-Jürgen Nentwich, Kinder- und Jugendarzt sowie Wissenschaftsbeirat beim Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ). Mögliche Ursachen sind dann eine Leberentzündung oder auch ein Mangel an Gallenflüssigkeit, z.B. bei der (seltenen) Gallengangsatresie.
Sie trauen Ihrem Urteil nicht? Ein einfaches Hilfsmittel sind sogenannte Stuhlkarten. Hier sind unterschiedliche Stuhlfarben abgebildet, die sich dann mit dem Stuhl des eigenen Kindes vergleichen lassen.
Quelle: Kinderärzte im Netz