Opioide sind die am häufigsten eingesetzten stark wirkenden Schmerzmittel. Doch sie sollten immer in Kombination mit anderen Medikamenten eingesetzt werden. Dafür gibt es gute Gründe.
Die Schmerztherapie wird laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in drei Stufen eingeteilt. Die Opioide gehören den Stufen 2 und 3 an. Entsprechend des Stufenschemas sollten sie mit Schmerzmitteln der Stufe 1 kombiniert werden. „Schmerzmittel der Stufe 1 enthalten unter anderem die Wirkstoffe Ibuprofen oder Paracetamol, die in einigen Dosierungen beziehungsweise Packungsgrößen rezeptfrei erhältlich sind“, erläutert Dr. Andreas Kiefer, Präsident der Bundesapothekerkammer. Die Anwendung der rezeptfreien Mittel sollten Patienten immer mit ihrem Arzt oder Apotheker abstimmen.
Kombinationstherapie beugt Nebenwirkungen vor
Ein wichtiger Grund, warum stark wirkende Schmerzmittel immer mit anderen Medikamenten kombiniert werden sollten, ist das Reduzieren von Nebenwirkungen. Beispiel Verstopfung: Stark wirkende Schmerzmittel führen häufig zu Verstopfung. „Eine ballaststoffreiche Ernährung alleine reicht nicht aus, um eine durch Opioide hervorgerufene Verstopfung zu beheben. Die Einnahme von Abführmitteln ist für die meisten Patienten schlicht unumgänglich“, erklärt Kiefer. „Andererseits ist nicht jedes rezeptfreie Abführmittel für die dauerhafte Einnahme geeignet. Hier kann der Apotheker bei der Auswahl des richtigen Abführmittels beraten.“
Nicht jede Tablette darf geteilt werden
Viele Präparate sind retardiert, setzen ihren Wirkstoff also verzögert frei. „Die Retardierung kann zerstört werden, wenn man die Tablette zerbricht. Ob man eine Tablette teilen darf, hängt vom jeweiligen Präparat ab und kann beim gleichen Wirkstoff je nach Hersteller unterschiedlich sein. Bevor eine Tablette geteilt wird, sollte die Expertise des Apothekers eingeholt werden“, rät Kiefer.
Quelle: Bundesapothekerkammer