Die Nerven von Patienten mit Restless Legs Syndrom (RLS) geben bereits schwache Impulse an die Muskulatur weiter, die dann zuckt und schmerzt. Diese Übererregbarkeit trägt laut Göttinger Neurologen zum Krankheitsbild der unruhigen Beine bei.
Nerven in Beinen bei RLS schneller aktiviert
Am Restless Legs Syndrom oder den unruhigen Beinen sind in Deutschland mehrere 100.000 Menschen erkrankt. Wenn der Körper eigentlich zur Ruhe kommt – also am Abend und in der Nacht – beginnen häufig die Beschwerden: Betroffene klagen über Kribbeln, Reißen und Krämpfe in den Beinen und sie verspüren einen unnatürlichen Bewegungsdrang. Durch den ständigen Schlafmangel fühlen sich RLS-Patienten müde und erschöpft. Die Beschwerden treten ein- oder beidseitig in Beinen oder Armen auf.
Wissenschaftler der Universität Göttingen zeigten in einer aktuellen Untersuchung, dass eine erhöhte Erregbarkeit der peripheren Nerven beim RLS eine Rolle spielt. An der Studie nahmen 34 RLS-Patienten teil, die keine Medikamente einnahmen, sowie 38 gesunde Probanden. Das Team um Dirk Czesnik ermittelte an den Endigungen des Mittelarmnerves (Nervus medianus) eine unterschiedliche Erregbarkeit in den beiden Teilnehmergruppen: Die Forscher machen bestimmte Kanäle verantwortlich, die sich bei den Nervenzellen von RLS-Patienten bereits bei schwachen Impulsen öffnen und das Signal an die Muskulatur weiterleiten.
In künftigen Studien wollen die Mediziner die Wirkung von Medikamenten testen, die genau an diesen Kanälen ansetzen und die Erregbarkeit der Muskeln verringern. Auch der Effekt bereits etablierter Arzneimittel auf die Nervenerregung in der Peripherie ist Bestandteil neuer Untersuchungen.
Quelle: Ärzteblatt