Als Diät-Trend ist der weitgehende Verzicht auf Kohlenhydrate (Low Carb-Ernährung) schon seit Jahren in aller Munde. Jetzt zeigt eine aktuelle Studie: Eine sehr kohlenhydratarme Ernährung senkt die Lebenserwartung.
Mehr Schlaganfälle und Herzerkrankungen
In einer amerikanischen Studie zu Gesundheit und Ernährung wurden in einem Zeitraum von über 6 Jahren die Essgewohnheiten von fast 25.000 Teilnehmern dokumentiert und ausgewertet. Dabei stellte sich heraus, dass Low Carb als langfristige Ernährungsstrategie gefährlich ist und die Gesamtsterblichkeit um bis zu 32 Prozent erhöht. Das Risiko, in Folge einer Herzerkrankung zu sterben, stieg dabei um 51 Prozent. Auch die Gefahr für einen Schlaganfall oder Krebs mit Todesfolge war deutlich höher als bei der Gruppe, die viel Kohlenhydrate konsumierte.
„Eventuell spielt die niedrigere Einnahme von Ballaststoffen und Früchten, der erhöhte Konsum von tierischen Proteinen, Cholesterin und gesättigten Fetten bei diesen Diäten eine Rolle“, interpretiert Prof. Meciej Banach die Ergebnisse der Studie.
Besonders betroffen sind Normalgewichtige
Die kohlenhydratarme Diät mache laut Banach nur Sinn, wenn man sie kurzfristig einsetzt, um Gewicht zu verlieren. In diesem Fall ist es möglich, über die kohlenhydratarme Diät den Blutdruck zu senken oder den Blutzuckerspiegel besser zu kontrollieren. Besonders schädlich ist Low Carb hingegen für über 50-Jährige, die nicht übergewichtig sind. Hier zeigte sich der negative Effekt des Kohlenhydrat-Verzichts am deutlichsten.
Quelle: Internisten im Netz