Gesunde Zähne trotz Dentalphobie

Bei rund 6 Prozent der Deutschen nimmt die Angst vor dem Zahnarzt bedenkliche Ausmaße an. Sie leiden unter einer Dentalphobie, die es ihnen fast unmöglich macht, ihre Zähne behandeln zu lassen. Zum Glück gibt es Wege aus der Angst.

Angst vor Kontrollverlust

„Allein die Behandlungsposition im Zahnarztstuhl – auf dem Rücken liegend, grelles Licht über dem Gesicht, der Bohrer surrt, dazu nicht sehen können, was der Arzt […] macht und nicht sprechen können“, beschreibt Andrea Jakob-Pannier, Psychologin bei der BARMER GEK. „Das kann […] ein Gefühl des […] Kontrollverlustes auslösen oder sogar zu Panikattacken führen.“

Dentalphobie unbedingt ansprechen

Die meisten Patienten mit Dentalphobie haben in ihrer Vergangenheit ein schlechtes Erlebnis beim Zahnarzt gehabt. Selbst wenn sie sich diesbezüglich nur ungern auf den Zahn fühlen lassen, lohnt es sich für sie, den Mund aufzumachen. Denn: „Wenn ein Zahnarzt und sein Personal um die Angst eines Patienten wissen, können sie sich darauf einstellen“, ermutigt Jakob-Pannier.

Wie der Zahnarzt hilft

Manche Angstpatienten schätzen es, wenn ihnen der Zahnarzt jeden Handgriff ankündigt und erklärt. Andere wollen so wenig wie möglich von der Behandlung mitbekommen. Für Entspannung sorgt ein im Voraus vereinbartes Handzeichen,  dass dem Zahnarzt anzeigt, dass der Patient kurz eine Pause benötigt. Auf Dentalphobie spezialisierte Arztpraxen arbeiten mit beruhigender Musik, entspannenden Aromaölen, Akupunktur oder Hypnose.

Vollnarkose als letzte Option

Einige Patienten mit Angst vor dem Zahnarzt profitieren von Autogenem Training. Hochgradig Betroffene benötigen die Hilfe eines Psychologen oder Psychotherapeuten. Eine Vollnarkose empfiehlt Jakob-Pannier nur, wenn alle andere Maßnahmen versagen. Wer sich für diese Art der Behandlung entscheidet, riskiert nicht nur Nebenwirkungen, er verpasst auch die Chance, sich von seiner Angst zu befreien.

Quelle: BARMER GEK

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