Erst Knallern, dann Knalltrauma

Raketen und Böller gehören für viele Feierfreudige zu einer gelungenen Silvesterparty. Doch die gesundheitliche Gefahr von Feuerwerkskörpern ist nicht zu unterschätzen. Es drohen zum Beispiel Schäden am Gehör. Experten empfehlen Feiernden, ihr Gehör vor der Lärmbelastung beim Feuerwerk zu schützen.

Mächtig was auf die Ohren

Die Deutschen lieben Feuerwerk: Insgesamt geben wir jährlich über 100 Millionen Euro für Feuerwerkskörper aus. In Euphorie und Freude kommt die Sicherheit beim Böllern oft zu kurz. Für einige endet die Silvesterparty deshalb im Krankenhaus. Neben Händen und Gesicht ist vor allem das Ohr gefährdet. Bereits eine kurzzeitige Lärm- und Druckbelastung, wie sie beim Zünden von lauten Knallern auftritt, kann das Hörorgan verletzen. „Aufgrund der Kürze eines Knalls wird die tatsächliche Lautstärke subjektiv nicht so wahr genommen, wie es dem gefährlichen Spitzenpegel entspricht“, erklärt der Hörgeräte-Akustiker-Meister Torsten Weber. „Dadurch wird das Schädigungspotenzial häufig unterschätzt.“ 

Mögliche Folgen sind dauerhafte Schäden am Gehör oder ein akuter Hörverlust. Typische Symptome eines Knalltraumas oder einer Hörschädigung sind Druck auf den Ohren, ein dumpfes Gefühl im Ohr, verzerrtes Hören und Ohrgeräusche wie beim Tinnitus. Tritt eine dieser Beschwerden nach dem Knallern auf, sollten Betroffene umgehend einen HNO-Arzt aufsuchen.

Keine Billigware auf Kosten der Sicherheit

Damit es erst gar nicht zu Hörschäden kommt, empfiehlt es sich, die Sicherheitshinweise auf der Verpackung von Feuerwerkskörpern zu beachten. Experten warnen vor illegalen Raketen & Co., da bei diesen die Sicherheit nicht gewährleistet ist. Verbraucher achten beim Kauf am besten auf das CE-Zeichen verbunden mit einer Registriernummer und einer Identifikationsnummer. Auch eine Zulassungsnummer der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) kennzeichnet ein Qualitätsprodukt.

Außerdem gilt: Knaller niemals in der Nähe der eigenen Ohren oder in der Nähe von anderen Feiernden zünden. „Neben dem Befolgen der normalen Sicherheitsmaßnahmen empfehlen wir zudem das Tragen eines Hörschutzes sowohl beim Zünden als auch beim Zuschauen“, rät Torsten Weber.

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