Schluckstörungen erfordern von Betroffenen eine Anpassung bei der Ernährungsweise und Arzneimitteleinnahme. Wie das Essen besser rutscht und appetitlich wirkt.
Schluckstörungen (Dysphagie) sind ein weit verbreitetes Krankheitsbild, das mit dem demogaphischen Wandel zunehmend häufiger auftritt. Mehr als 50 Prozent der Altenheimbewohner sind betroffen. Zu den Komplikationen zählen unter anderem Unterernährung, Atemwegsinfekte oder Lungenentzündung. Letztere entstehen, wenn Nahrungsreste über die Luftröhre in die Lunge rutschen. Mit einer Ernährungsumstellung können Betroffene vielen Komplikationen vorbeugen.
Ernährung an Schluckfähigkeit anpassen
Um Betroffenen die Nahrungsaufnahme zu erleichtern, empfehlen Experten, die Kostform an die aktuelle Schluckfähigkeit anzupassen. Speisen können püriert werden. Besteht die Mahlzeit aus mehreren Lebensmitteln, sollten die Bestandteile einzeln püriert und separat angerichtet werden. So wird erreicht, dass Geschmack und Farbe einer regulären Mahlzeit so ähnlich wie möglich sind. Geschmackvolles Anrichten der Mahlzeiten, Dekorieren des Tisches und das Verwenden farblich unterschiedlicher Lebensmittel erhöhen zusätzlich den Appetit. Es empfiehlt sich, Getränke anzudicken, um das Risiko für ein Verschlucken zu senken. Ferner gibt es spezielle auf Dysphagie-Patienten abgestimmte Nahrungen, die mit Vitaminen und Energie angereichert sind, um Mangelzustände zu vermeiden.
Übungen erhalten Schluckreflex
Zusätzlich können ergotherapeutische und logopädische Maßnahmen helfen: Die Schlucktherapie umfasst Übungen zum Trainieren und Erhalten des Schluckreflexes. Sie wird unter anderem von Sprachtherapeuten (Logopäden) oder Ernährungstherapeuten angeboten. Nur in Einzelfällen sind chirurgische Eingriffe oder eine künstliche Ernährung über Magensonde erforderlich.
Auf korrekte Arzneimitteleinnahme achten
Bei Menschen mit Schluckstörungen ist besonders auf eine korrekte Einnahme von Medikamenten zu achten. Nicht alle Arzneimittel dürfen zerkleinert werden, denn das Teilen kann die Wirkung des Arzneimittels beeinflussen. Betroffene sollten deshalb bei Ihrem Arzt oder Apotheker nachfragen, ob Sie eine Tablette zerkleinern dürfen. Häufig stehen als Alternative flüssige Darreichungsformen zur Verfügung.