Diabetes und Depressionen

Depressionen und Diabetes treten häufig gemeinsam auf. Das verschlechtert die Prognose für beide Erkrankungen. Daher raten Experten zur frühzeitigen Diagnose und Therapie.

Jeder Fünfte Deutsche entwickelt im Laufe seines Lebens eine Depression. „Menschen mit Diabetes […] leiden etwa doppelt so häufig darunter“, berichtet der Diplompsychologe Berthold Maier vom Diabetes Zentrum Mergentheim in Bad Mergentheim. Umgekehrt neigen Depressive verstärkt zu Diabetes Typ 2. Meist bleibt eine der beiden Erkrankungen lange unerkannt.

Erste Anzeichen der Doppelbelastung

Ob eine Diabeteserkrankung vorliegt, verrät ein einfacher Bluttest. Etwas schwieriger gestaltet sich die Diagnose bei einer Depression. „Depressionen können sich auf eine sehr unterschiedliche Art und Weise äußern“, erklärt der Psychologe. „Neben tiefer Niedergeschlagenheit, Mut- und Hoffnungslosigkeit leiden Betroffene häufig auch unter Angstgefühlen sowie Schlafstörungen oder körperlichen Schmerzen.“

Frühe Diagnose verbessert Prognose

Depressionen verschlechtern die Blutzuckerwerte und erschweren die Diabetestherapie. Außerdem werden Folgeerkrankungen begünstigt. All dies schmälert die Lebensqualität. Deshalb rät Dr. Maier, schon bei den ersten Anzeichen zum Arzt zu gehen. Ähnliches gilt für depressive Patienten mit Diabetes. Zögern sie die Diagnose zu lange hinaus, drohen ihnen Diabetes-Folgeerkrankungen und ihre Gesamtprognose verschlechtert sich.

So verläuft die Doppelbehandlung

Eine beginnende Depression ist relativ leicht zu behandeln. „Antidepressiva, Verhaltenstherapie oder eine Kombination aus beidem kommen dabei zum Einsatz“, erläutert Dr. Maier. Eine Liste anerkannter „Diabetes Fachpsychologen“ finden Interessierte unter www.diabetes-psychologie.de. Patienten mit Depressionen, die mit einer medikamentösen Diabetestherapie beginnen, sollten ihren Psychiater über die neuen Arzneimittel informieren. Dies gilt auch im umgekehrten Fall. So vermeiden sie Wechselwirkungen zwischen Zuckermedikamenten und Antidepressiva.

Quelle: Robert Koch-Institut

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