Archiv der Kategorie: Neurologie

Frauengehirn belohnt Großzügigkeit

Männer und Frauen erwarten durch unterschiedliches Verhalten eine Belohnung. Das zeigt eine aktuelle Hirnstudie. Demnach aktiviert bei Frauen soziales Verhalten das Belohnungssystem im Gehirn – bei Männern hingegen egoistisches Verhalten.

Dass Frauen prosozialer handeln als Männer, ist durch Verhaltensexperimente belegt. Aber wie kommen diese Geschlechterunterschiede zustande? Forscher der Universität Zürich haben nun mit Hilfe von bildgebenden Untersuchungsverfahren gezeigt, dass das Belohnungssystem im Gehirn von Frauen durch großzügiges, prosoziales Verhalten stärker aktiviert wird als das von Männern.

Gehirnerschütterung ernst nehmen

Eine Gehirnerschütterung macht sich nicht immer direkt als solche bemerkbar. Wonach Betroffene Ausschau halten müssen und welche Maßnahmen sie ergreifen sollten.

Umgeben von Schädelknochen und schwebend in Flüssigkeit, ist unser Gehirn die meiste Zeit vor Schäden sicher. Wird der Kopf aber besonders schnell und stark erschüttert, zum Beispiel bei einem Sturz, kann das Gehirn gegen den Schädelknochen prallen. Dabei werden die neuronalen Strukturen des Gehirns in Mitleidenschaft gezogen.

Wohnort beeinflusst das Befinden

Was gestresste Städter für ihre Gesundheit tun können? Eine neue Studie legt nahe: umziehen. Wer in Waldnähe wohnt, zeigt nämlich eine besser an Stress angepasste Hirnaktivität.

Eine aktuelle Untersuchung des Berliner Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung (MPIB) zeigt: Das Gehirn von Stadtbewohnern, deren Wohnort in Waldnähe liegt, weist unter anderem ein größeres Zellkörpervolumen im Mandelkern auf – ein wichtiger Faktor bei der Stressverarbeitung. Die Daten der Studie wurden im Rahmen der Berliner Altersstudie II (BASE-II) für ein gesünderes Älterwerden erhoben, 341 Personen im Alter zwischen 61 und 82 Jahren unterzogen sich dafür einer Kernspintomografie.

Musik beeinflusst die Wahrnehmung

Wir nehmen eine Berührung eher als „sexy“ wahr, wenn währenddessen verführerische Musik läuft – selbst dann, wenn die Berührung von einem Roboter kommt. Das zeigt eine neue Studie.

Musik kann uns berühren – im wahrsten Sinne des Wortes, wie Forscher des Leipziger Max-Planck-Instituts für Kognitions- und Neurowissenschaften berichten. In ihrer Studie nahmen Probanden eine Berührung unterschiedlich wahr, je nachdem welche Musik sie währenddessen zu hören bekamen.

Alzheimer-Risiko aktiv senken

Über 1,3 Millionen Menschen in Deutschland leiden an Alzheimer. Zwar ist die degenerative Hirnerkrankung nicht heilbar, doch können ältere Personen ihr Erkrankungsrisiko mit einer gesunden Lebensweise deutlich reduzieren.

Alzheimer-Risiko sinkt bei körperlicher und geistiger Fitness

Motorik-Defizite nach Schlaganfall

Nach einem Schlaganfall bleiben häufig motorische Defizite zurück, die eine gezielte individuelle Behandlung erfordern. Eine neue Testmethode soll Diagnose und Therapie verbessern.

Ein typisches Symptom eines Schlaganfalls sind Lähmungserscheinungen in einer Extremität, die anhaltende Störungen der Feinmotorik nach sich ziehen. Bislang werden diese Defizite meist mit dem Jebsen-Handfunktionstest festgestellt: Er prüft unter anderem die Fähigkeit zum Hochheben, Umdrehen und Übereinanderstapeln von Gegenständen. „Der Jebsen-Test wie auch andere Tests zeigen allerdings nicht auf, welche einzelnen Faktoren dazu führen, dass sich Schlaganfall-Patienten bei einfachen Handgriffen wie etwa nach einem Blatt zu greifen so schwer tun“, erklärt Dr. Joachim Hermsdörfer von der Sport- und Gesundheitsfakultät an der TU München.

Legasthenie frühzeitig erkennen

5 Prozent aller deutschen Schüler leiden an Legasthenie – einer Lese-Rechtschreib-Schwäche (LRS). Oft wird sie jedoch zu spät erkannt, um sie kompensieren zu können. Das wird der Frühtest eines Leipziger Forscherteams voraussichtlich bald ändern.

Eine mögliche LRS wird bislang anhand von Tests der schriftsprachlichen Leistung erkannt. Das Problem daran: Die LRS wird erst erfasst, wenn sie bereits deutlich ausgeprägt ist. Ein Forscherteam des Max-Planck-Instituts sowie des Fraunhofer-Instituts in Leipzig hat nun die Grundlage gelegt für einen Frühtest, der einfach und präzise eine LRS-Anlage schon in jungen Jahren erkennen kann.

Wirken Antidepressiva bald besser?

Bei einer Depression verschreiben Ärzte häufig Antidepressiva. Doch die Medikamente helfen nicht immer sonderlich gut. Neue Erkenntnisse zum Wirkmechanismus im Gehirn könnten dies ändern.

Gegen Depressionen sowie teilweise auch andere psychische Erkrankungen wie Angststörungen haben sich selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) als vergleichsweise effektiv erwiesen. Sie verlängern die Dauer eines Übertragungssignals zwischen zwei Nervenzellen, indem der als Signal dienende Neurotransmitter Serotonin erst verspätet wieder von den ausschüttenden Nervenzellen aufgenommen wird. Wo genau im Gehirn diese Prozesse stattfinden, ist jedoch bislang nicht geklärt.

Innere Unruhe schonend behandeln

Viele Menschen empfinden ihre berufliche oder private Lebenssituation zeitweise als stressig und belastend. Dies äußert sich häufig in Nervosität und innerer Unruhe. Wie Sie die Symptome möglichst schonend behandeln.

Gelassen, ausgeglichen, rundum entspannt: ein geistiger und körperlicher Idealzustand, den wir leider nur allzu selten erreichen. Stattdessen stehen viele Menschen heutzutage ständig „unter Strom“. Das äußert sich in Überempfindlichkeit und Aggressivität sowie mangelnder Konzentrationsfähigkeit und Belastbarkeit. Viele Betroffene fühlen sich gleichzeitig rastlos und erschöpft. Falls auch Sie unter innerer Unruhe leiden, können Sie dies in leichteren Fälle häufig selbst beheben. In folgenden Fällen sollten Sie jedoch einen Arzt aufsuchen:

Sprachstörung nach Schlaganfall

Der Ausfall bestimmter Sprachareale im Gehirn, zum Beispiel nach einem Schlaganfall, lässt sich durch andere Hirnreale weitgehend kompensieren. Das gilt jedoch nicht für besonders grundlegende Funktionen, fanden Forscher heraus.

Für ihre Erforschung des Sprachnetzwerks im Gehirn haben Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für Kognitions- und Neurowissenschaften in Leipzig zwei entscheidende Hirnareale für das Sprachverständnis untersucht: den Gyrus supramarginalis und den Gyrus angularis. Während ersterer für die Verarbeitung der rhythmischen Struktur von Lauten und Wörtern zuständig ist, wird in letzterem die Bedeutung ebendieser verarbeitet. Dabei hemmten die Forscher bei Versuchsteilnehmern mittels elektrischer Stimulation nacheinander die beiden Sprachareale und simulierten damit eine Sprachstörung – ein häufiges Symptom eines Schlaganfalls.