Die Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) steht im Ruf, bei Kindern überdiagnostiziert zu werden. Ganz anders sieht es unter Erwachsenen aus: Hier leiden viele unerkannt. Dabei ist die Krankheit auch nach der Kindheit behandelbar.
Etwa die Hälfte aller Personen, die von ADHS betroffen sind, leiden auch im Erwachsenenalter noch darunter. Allerdings ist die Symptomatik deutlich vielfältiger und mit einer schwierigeren Diagnosestellung verbunden, meint Dr. Alexandra Philipsen von der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN): „Die typischen Symptome Aufmerksamkeitsstörung, Impulsivität und Hyperaktivität sind auch im Erwachsenenalter vorhanden, aber anders ausgeprägt. Hinzu kommt, dass ein Teil der Betroffenen Folgeerkrankungen entwickelt hat – wie eine Drogen- oder Alkoholabhängigkeit -, welche die Ersterkrankung überdecken können.“