Akupunktur lindert Hitzewallungen

Schlafstörungen, Gefühlsschwankungen, Haarausfall und vor allem Hitzewallungen begleiten die meisten Frauen über 50 Jahren jahrelang durch ihre Wechseljahre (Klimakterium). Zur herkömmlichen Hormontherapie suchten dänische Forscher eine Alternative.

Behandlung mit traditioneller chinesischer Medizin

Das Team um Kamma Sundgaard Lund von den Universitäten Kopenhagen und Süddänemark untersuchte an 70 Frauen mit mittelschweren und schweren klimakterischen Beschwerden die Wirksamkeit einer Kurzakupunktur. Die Behandlungen fanden in 9 verschiedenen Hausarztpraxen mit einer 15-minütigen Sitzung wöchentlich über einen Zeitraum von 5 Wochen statt. Die behandelnden Ärzte besaßen eine Akupunktur-Fortbildung und praktizierten diese seit durchschnittlich 14 Jahren. Sie setzten die Nadeln an 5 Punkten und drehten diese für einige Sekunden. Die Frauen der Kontrollgruppe wurden nicht behandelt.

Bei 8 von 10 Frauen besserten sich klimakterische Beschwerden

Die Teilnehmerinnen bewerteten mit Hilfe eines Fragebogens die Stärke ihrer Beschwerden auf einer Skala von 0 bis 6 Punkten. Die Hitzewallungen besserten sich um 1,6 Punkte gegenüber der Kontrollgruppe und eine Woche nach Behandlungsende gaben 80 Prozent der behandelten Frauen an, dass die Kurzakupunktur ihnen geholfen hätte.

Auch zu Schlafstörungen, allgemeinem Schwitzen, Tag- und Nachtschweiß, Gefühlsschwankungen und körperlichen Symptomen wie Haut- und Haarproblemen berichteten die Frauen aus der Akupunkturgruppe über deutliche Verbesserungen verglichen mit der Kontrollgruppe. Gedächtnisstörungen, Harn- und Vaginalbeschwerden, sexuelle Funktionsstörungen und Müdigkeit beeinflusste die Akupunkturbehandlung dagegen nicht.

Laut Lund war die Kurzakupunktur sehr gut verträglich. Ein Placeboeffekt sei wegen des Fehlens einer Vergleichsgruppe mit Scheinakupunktur nicht auszuschließen. Lund erläutert, dass die Kurzakupunktur jedoch eine Behandlung sei, die sich leicht in die Grundversorgung integrieren lasse und von den betroffenen Frauen angenommen würde. Für Frauen, die keine Hormontherapie anwenden können oder wollen, sei sie eine realistische Alternative.

Quelle: Ärzteblatt

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